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Projekt Arbeitswelt – ein voller Erfolg!

Projekt Arbeitswelt – ein voller Erfolg!

Um wichtige Fähigkeiten wie Durchhaltevermögen, Pünktlichkeit, Eigenverantwortung, angemessene Umgangsformen gegenüber Erwachsenen zu lernen bzw. zu festigen, wollte ich meinen Schülerinnen und Schülern eine lebensnahe Möglichkeit bieten. Auch war und ist es mir ein Anliegen, dass die Jugendlichen bestmöglichst auf die Arbeitswelt vorbereitet sind. Die Idee eines wöchentlichen Arbeitseinsatzes in einem Betrieb in der Region entstand.
Die Jugendlichen erhielten zu Beginn des Schuljahres den Auftrag sich einen Wochenarbeitsplatz, natürlich mit Unterstützung durch die Eltern bzw. mich, für den Zeitraum Oktober bis Dezember 2015 zu suchen. Bereits einen Tag nach der Eltern- und Schülerinformation zum Projekt hatte sich eine Schülerin einen Wochenarbeitsplatz organisiert! Das war wie ein Startsignal für die anderen Jugendlichen. Viele waren eifrig am Suchen und hatten schon konkrete Vorstellungen, wo sie gerne arbeiten würden.
Doch nicht für alle gestaltete sich dieser Auftrag einfach, da einige Schülerinnen und Schüler noch nicht ganz in der Realität angekommen waren und hofften, dass sich ein Wochenarbeitsplatz schon irgendwie ergeben werde. Ich liess aber nicht locker und fragte immer wieder nach, bei wem sich die Jugendlichen schon gemeldet hatten, wollte wissen, was ihre nächsten Schritte sind und suchte selber Kontakt zu Betrieben. Durch das Engagement der Eltern und mir, aber vor allem der Schülerinnen und Schüler hatten sich 16 von 17 Jugendlichen bis zu den Herbstferien einen Wochenarbeitsplatz organisiert (die 17. Person konnte ich dann doch noch vermitteln). Mit diesem Ergebnis hatte ich nicht gerechnet! Die erste positive Überraschung war meinen Schülerinnen und Schülern gelungen!
Nach den Herbstferien hiess es dann am Donnerstagnachmittag: Ab ins Leben! Der erste Arbeitseinsatz stand an. Die Jugendlichen waren am Vormittag sichtlich nervös, wussten sie doch nicht, was auf sie zukommen würde.
Die strahlenden Augen und das aufgeregte Gerede am Freitagmorgen nach dem ersten Einsatz werde ich nicht so schnell vergessen. Die Jugendlichen tauschten sich aus und erzählten, was sie alles erlebt hatten. Es herrschte eine tolle Stimmung und alle waren sichtlich stolz auf sich – und mir fiel ein Stein vom Herzen, weil meine Schülerinnen und Schüler so zufrieden waren.
Bei vielen Jugendlichen blieb diese Begeisterung bis zum Ende der wöchentlichen Einsätze kurz vor den Weihnachtsferien.
Die Jugendlichen arbeiteten neunmal in ihrem Betrieb. Ich konnte bei etlichen Jugendlichen einen Reifeprozess zwischen der Suche nach einem Wochenarbeitsplatz und dem letzten Arbeitstag im Betrieb beobachten. Viele interessante Gespräche durfte ich mit den Jugendlichen führen und eine Neugierde für die Berufswelt konnte geweckt werden. Bei jedem Schüler und jeder Schülerin hatte ich Kontakt mit den Arbeitgeber/innen. 16 von 17 Betrieben habe ich während den Einsätzen besucht, bei einer Schülerin war dies leider nicht möglich. Von dieser Vernetzung mit Betrieben aus der Umgebung können meine jetzigen Schülerinnen und Schüler aber auch die kommenden Klassen profitieren.
Ich bin sehr stolz auf sie, dass sie dieses Projekt durchgezogen haben.
Durch die Suche nach einem Wochenarbeitsplatz konnten ganz viele Jugendliche beim Telefonieren mit Betrieben an Sicherheit gewinnen, was ihnen nun bei der Suche nach einer Schnupperlehre und später bei der Lehrstellensuche sicherlich von Nutzen sein wird. Dank dem Projekt Arbeitswelt setzte sich die Klasse bereits im ersten Semester der 8. Klasse ausserordentlich intensiv mit der Berufsfindung auseinander. Als Resultat ihres Engagements wissen nun fast alle Schülerinnen und Schüler welcher Beruf bzw. welches Berufsfeld ihnen am meisten gefällt. Auch sind die Jugendlichen enorm motiviert sich Schnupperlehren zu organisieren, damit sie überprüfen können, ob ihre Berufswahl auch wirklich ihnen entspricht.
Aber nicht nur für die raschere Berufsfindung und den Motivationsschub für die Schnupperlehrsuche ist das Projekt Arbeitswelt verantwortlich, sondern es gibt auch ein paar andere tolle Neuigkeiten: Ein Betrieb wird nun einen zusätzlichen Ausbildungsplatz schaffen und zwei Betriebe haben bereits jetzt ihrer „Temporär-Arbeitskraft“ eine Lehrstelle ab Sommer 2017 angeboten.
Nach den Weihnachtsferien war aber noch nicht ganz Schluss mit dem Projekt Arbeitswelt, denn es hiess nun die Projektpräsentation vorzubereiten.
Mit Hingabe gestalteten die Schülerinnen und Schüler ihre Betriebsplakate, welche dann ausgestellt wurden. Auch bei der Vorbereitung des Apéros wirkten sie tatkräftig mit.
Vertreter der Kreisschulpflege und der Schulleitung, etliche Eltern und Oberstufenlehrpersonen sowie einige Betriebsvertreter/innen konnten an der Projektpräsentation mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen und sich so direkt über die Erfahrungen beim Wochenarbeitsplatz informieren. Die Klasse erhielt grosse Komplimente für ihre Betriebsplakate und ihre Auskunftsbereitschaft.
Als mein persönlicher Präsentationshöhepunkt durfte ich mit meinen Schülerinnen und Schülern auf das gute Gelingen des Projektes anstossen. Denn nur dank ihrem Engagement war das Projekt ein voller Erfolg!
Jannine Lecsko

Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler

Dank dem Wochenarbeitsplatz

  • weiss ich, dass man im Verkauf mit dem Kopf arbeiten muss und für das muss man konzentriert arbeiten.
  • arbeite ich langsamer und vorsichtiger
  • weiss ich, dass das Arbeitsleben nicht so einfach ist
  • kann ich mit Menschen geduldiger und verständnisvoller umgehen
  • weiss ich nun, dass alles in der Arbeit nicht so leicht ist, wie ich es dachte
  • freue ich mich auf die Arbeitswelt
  • habe ich gelernt, wie man die Maschinen und Werkzeuge bedient und wie sie heissen
  • weiss ich, wie richtiges Arbeiten für mehrere Stunden ist
  • weiss ich, wie man Kabel zieht und Steckdosen montiert
  • komme ich mit Stresssituationen besser klar und ich kann drei Teller auf einmal tragen
  • kann ich Regale auffüllen
  • bin ich geduldiger geworden
  • weiss ich, dass das Arbeiten in der Zahnarztpraxis schwerer ist, als ich gedacht habe
  • wurde mein Berufswunsch verstärkt
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