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Die PROWO wird zur POWO

Die PROWO wird zur POWO

Die Projektwoche der Sekundarschule Engerfeld als Politische Woche

Die Entscheidung, in diesem Schuljahr keine traditionelle Projektwoche ‘ProWo’, sondern eine Politische Woche ‘PoWo’ durchzuführen, fiel den Kolleginnen und Kollegen der Sekundarschule Engerfeld – nach anfänglichem Zweifeln und zahlreichen Diskussionen – dann doch erstaunlich leicht. Hierfür gibt es vor allem zwei Gründe: Erstens ist Politik ein wichtiges Thema, das, so unsere Hoffnung, richtig aufbereitet den Jugendlichen auch Spass machen würde. Und zweitens wird Politik ab dem Schuljahr 2020 / 2021 fester Bestandteil des Oberstufenlehrplanes sein. Somit boten wir unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, schon mal einen Blick in die Zukunft zu werfen – eine Zukunft, die sie als interessierte und verantwortungsvolle Bürgerinnen und Bürger der Schweiz, Europas und der Welt hoffentlich aktiv mitgestalten würden.
Natürlich waren die Themen und konkreten Kursinhalte auch für uns acht beteiligten Lehrpersonen neu und ungewohnt … und zum Teil recht fordernd. Aber auch uns haben die meist angeregten und offenen Diskussionen mit interessierten Jugendlichen, die Kreativität beim Erstellen von Postern und eigenen Protestsongs, das bereits vorhandene Umweltbewusstsein, der engagierte Einsatz für die Rechte von Minderheiten oder die Freude beim Treffen mit älteren Herrschaften im ‘Tertianum’ Spass gemacht … und beeindruckt.
Um es auf den Punkt zu bringen: Unsere Rechnung scheint aufgegangen zu sein.
In den sieben angebotenen Kursen «Stunk im Gemeindehaus», «Spielend Demokratie lernen», «Umweltbotschafter», «Unterwegs in Europa», «Umgang mit Minderheiten», «Politischer Protest in der Musik» und «Soulman» hatten unsere 58 Jungs und Mädchen nicht nur Gelegenheit, schon einmal in die grosse Welt der Politik hineinzuschnuppern, sondern auch selber ein Stück weit aktiv zu werden. Und wenn man den zahlreichen positiven Feedbacks glauben darf, hat es fast allen Spass gemacht.

 Dazu einige Schülerstimmen:

 «Wir haben zuerst die verschiedenen Songelemente gesammelt und in ihre Reihenfolge gebracht. Danach haben wir uns verschiedene Protestsongs angehört und ein Brainstorming gemacht, gegen was wir sind. Dann haben wir angefangen eigene Songs zu kreieren, zu bearbeiten und selber zu singen.» (Leonis, 3a, Kurs «Protestsongs»)
«Ich fand es toll, dass wir rausgegangen sind und Leute befragen konnten. So konnte man auch die Meinungen von fremde Menschen zu bestimmten Themen mitbekommen.» (Gentrit, 2a, und Nadia, 3a, Kurs «Umgang mit Minderheiten»)
«Ich fand das Thema des Kurses echt super und eine tolle Idee. Es wurden Themen angesprochen, über die man in der Schule normalerweise nicht spricht. Ich habe gelernt, wie ich mich in bestimmten Situationen verhalten kann.» (Lena, 3a, Kurs «Umgang mit Minderheiten»)
«Wir hatten viel Spass und man konnte mit den Senioren gut reden. Wir sangen zusammen Lieder wie Bruder Jakob auf Französisch und es hat sich fast wie ein richtiger Chor angehört.» / «Man konnte den Senioren mit einer Kleinigkeit ein Lächeln auf die Lippen zaubern.» / «Wir lernten die Senioren ein bisschen näher kennen, sie erzählten uns von ihrem Leben oder wieso sie hier im Pflegeheim sind.» / «Wir spielten mit den Senioren „Ich pack in meinen Rucksack“ und ich war ehrlich gesagt überrascht, wie viele Sachen sie noch wussten. Ich ging mit einem tollen Gefühl nach Hause, weil wir etwas Gutes getan haben.» (Diverse Jugendliche, Kurs «Soulman»)

Text: Beni Ebenho
Fotos: Martin Krieg, Peter Hueber, Stephan Hefti, Lanfranco Angelini, Beni Ebenho

 

 

 

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